VEREINSGESCHICHTE.

In der für unseren modernen Sport schon beinahe legendären Zeit, als die Fußballspieler noch ihre Torstangen über die Wiesen vor der Stadt trugen, um sie vor dem Spiel auf- und nachher wieder abzubauen, gründeten die nachstehenden Mehlemer im März 1919 im “Kappesse Eck” den SV Mehlem 1919 e.V.. Alois Brüggemann, Peter Esch, Toni Esch, Michael Euskirchen, Josef Gemein, Josef Görres, Heinrich Groos, Kaspar Groos, Nikolaus Hauser, Josef Reifferscheid, Karl Reifferscheid, Alfred Runge, Toni Schmidt, Toni Trommelschläger und Karl Velden

Die Vereinsvorsitzenden des 1. FC Ringsdorff Godesberg 1919/22 e.V.

1919/20 Josef Gemein

1920/24 Josef Reifferscheid

1924/30 Kaspar Groos

1930/32 Albert Cahn

1932/35 Erich Kohlmann

1935/37 Franz Alfter

1937/45 Jean Katterfeld

1945/46 Karl Voosen

1946/47 Jean Katterfeld

1947/49 Hans Lingschcidt

1949/51 Hermann Knarr

1951/52 Matthias Wolter

1952/53 Martin Krajewski

1953/56 Toni Samson *

1956/57 Richard Seibert

1957/58 Toni Samson

1958/59 Dr. Alexander Werth

1959/61 Toni Samson

1961/72 Dr. Heinz Erasmy

1972/74 Karl-Heinz Kerzmann

1974/75 Peter Josef Paes

1975/78 Alfred Gaertner

1978/90 Rolf Renger

1990/92 Georg Kirchner

1992/93 Uwe Kerzmann *

1993/94 Hermann Deipenau

1994/99 Volker Borowski

1999/06 Hans-Peter Müller

2006/09 Kaus-Dieter Merzbach

2009/17 Andreas Voos

2017/ Thomas Knieps

* = mit der Führung des Vereins beauftragt

Die Ehrenvorsitzenden: Josef Reifferscheid, Jean Musculus, Dr. Alexander Werth, Dr. Heinz Erasmy

Ein ganzes Menschenleben währt die wechselvolle Geschichte unseres Vereins –

Grund genug für uns, diese lange Zeitspanne ein wenig ausführlicher zu betrachten.

Wie in der Zeit kurz nach dem Ende des Ersten Weltkrieges vielerorts üblich, so schaute sich auch in Mehlem die sportbegeisterte Jugend das Fußballspielen von den englischen Besatzungssoldaten ab, die auf dem alten Schützenplatz an der Bachemer Straße gegen den Ball traten. Solcherart inspiriert, fanden sich im März des Jahres 1919 an der “Kappesse Eck” einige fußballinteressierte Mehlemer zusammen und beschlossen, einen “richtigen” Fußballverein zu gründen. Übrigens stellten die Könner aus England unter der Vermittlung eines deutschen Dolmetschers namens Hamsborn auch den ersten Trainer unseres Vereins, der die Mehlemer “Greenhorns” mit den Geheimnissen des neuen Sports vertraut machen sollte.

Im Jahre 1922 kam der Verein zu seiner heutigen Platzanlage an der Rolandswerther Straße, dem berühmten “Platz an der Eisenbahn”. Aber auch hier waren große Schwierigkeiten bei der Bespielbarmachung des Sportplatzes zu bewältigen, denn das Gelände war ein Schuttloch. Tag und Nacht fuhren die Vereinsmitglieder den Schutt ab, um ein einigermaßen brauchbares Spielfeld zu erhalten. Das Eröffnungsspiel auf der neu erstellten Anlage sah den Ligaverein Andernach zu Gast und endete 1:1. Dies stellt zugleich den ersten größeren sportlichen Erfolg des noch jungen Vereins dar. Nicht unterschlagen wollen wir Ihnen bei dieser Gelegenheit auch das erste Spiel in der Vereinsgeschichte überhaupt; es fand im Jahre 1919 statt und wurde gegen den Sportverein Muffendorf mit 4:5 verloren.

Viel vordringlicher als das Erlernen technischer und taktischer Fertigkeiten war in jenen jungen Jahren indes eine ganz andere Frage: wo sollte eigentlich gekickt werden? Die erste Platzanlage war eine Wiese auf dem Rodderberg, gleich hinter dem Hotel. Das ging aber nur so lange gut, bis der Besitzer der Wiese eines Tages auf den Gedanken verfiel, dieselbe einmal kurz umzupflügen. Man kann sich die Überraschung in den Gesichtern wohl gut vorstellen, als man des Sonntags zum Rodderberg hinaufpilgerte und der wahrlich “umwälzenden” Veränderungen ansichtig wurde. Die Verständnislosigkeit weiter Kreise der Bevölkerung und der Behörden gegenüber dem damals noch blutjungen Fußballsport bereiteten dem jungen Verein also erhebliche Schwierigkeiten.

Die fußballbegeisterten Mehlemer aber gaben nicht auf.

Nach dem Verlust des Rodderbergplatzes spielte man zunächst “auswärts” weiter, nämlich auf Dürens Bauhof in der Gerhard-Rohlfs-Straße, dann auch auf der Rigal’schen Wiese und auch auf einem Platz in Mehlem, der sich an der Bachemer Straße befand. Allmählich kehrte man also wieder auf heimisches Terrain zurück.

Im eben erwähnten Jahre 1922 hatten auch in Lannesdorf einige sportbegeisterte junge Männer die Idee, am Wochenende Fußball zu spielen. Anfangs tat man das am “Grünen Weg” – mit Bohnenstangen als Torpfosten -, später am alten Flugplatz nahe dem Stellwerk am Güterbahnhof. In diesem Jahre ist dann auch der SV Lannesdorf offiziell gegründet worden.

Der erste Ball kostete damals 2 Millionen Reichsmark – Inflationszeit! Er wurde feierlich auf ein Traggestell gelegt, mit Schleifen geschmückt und dann im Triumphzug durch Lannesdorf gefahren. Wenig später entstand dann der Platz an der Drachenburgstraße, wobei die Rheinischen Dinaswerke die benötigte Schlacke und Brikettasche stifteten und die Familie Deichmann aus ihren Wäldern Holz für die Umzäunung des Platzes zur Verfügung stellte. Sponsoren gab es also, wie man sieht, schon in der Steinzeit des Godesberger Fußballs!

Zurück zum SV Mehlem. In den Spielzeiten 1922 bis 1924 errang der Verein zweimal die Meisterschaft in seiner Gruppe, konnte aber infolge Umgruppierung und Neueinteilung der Spielklassen durch den Verband nicht aufsteigen. In der Zwischenzeit waren neben der Fußballabteilung auch Abteilungen für Leichtathletik, Boxen und Schwimmen gegründet worden, die in jedem Jahr regelmäßig ihre Vereinsmeisterschaften veranstalteten.

Ein weiteres, aus dem Rahmen des Üblichen herausragendes Ergebnis fand in Mehlem im Jahres 1925 statt. Zur Jahrtausendfeier der Rheinlande trugen auf dem hiesigen Sportplatz die Städtemannschaften von Bonn und Köln ein Handballspiel aus, das zahlreiche Zuschauer anlockte. Am gleichen Tage führte die Leichtathletik- und Schwimmabteilung eine so genannte “gemischte Rheinstaffel” durch einen damals häufig ausgetragenen Wettbewerb, an dem sich mehrere Vereine der näheren Umgebung beteiligten.

Das Jahr 1929 sah auf dem Mehlemer Sportplatz ein Fußballspiel

der Städtemannschaften von Köln und Münster mit vielen bekannten Spielern, von denen einige bereits in der deutschen Nationalmannschaft gespielt hatten. In den Kölner Reihen wirkte damals auch Jean Musculus mit, viel später jahrelang Vorsitzender und Ehrenvorsitzender unseres Vereins.

Die unselige Epoche des Nationalsozialismus hatte im Zuge der “Gleichschaltung” der Vereine auch Folgen für den SV Mehlem. Im Jahre 1937 erfolgte der Zusammenschluss der Vereine Turnverein Germania 1900 und SV Mehlem 1919. Der Verein führte den Namen TuS Mehlem 1900 e.V.. Im Verlauf weniger Jahre sollte sich zeigen, dass die Zusammenführung keine glückliche Lösung darstellte. Zur Trennung kam es dann jedoch erst im Jahre 1950/51 unter Fortbestand des SV Mehlem 1919 e.V..

Während im ersten Kriegsjahr 1939 der Spielbetrieb der Fußballabteilung noch leidlich aufrechterhalten werden konnte, kam der Sport in den Jahren gänzlich zum Erliegen. Jedoch schon wenige Monate nach Kriegsende wurde wieder mit dem Fußballspielen begonnen. Gegner waren auch diesmal wieder die englischen Besatzungssoldaten, da es sonst noch keinerlei geregelten Spielbetrieb mit anderen Vereinen gab.

In den fünfziger Jahren begann der stetige Aufschwung des SV Mehlem 1919 e.V.. Nach 1948 konnte die erste Mannschaft auch in den Jahren 1956 und 1957 jeweils Meister ihrer Gruppe in der 1. Kreisklasse werden, leider ohne dass es ihr gelang, den Aufstieg in die Bezirksklasse zu schaffen.

Der steile Weg nach oben, bis hin zur damals höchsten deutschen Amateurklasse, der Verbandsliga, begann im Jahre 1958. Die Vereinsmitglieder Bernhard Ferber, Karl-Heinz Kerzmann und der damalige 1. Vorsitzende Toni Samson nahmen Kontakt zu den Ringsdorff-Werken in Mehlem auf. Die seit dieser Zeit über Jahrzehnte andauernde Zusammenarbeit mit dem großen Industrieunternehmen ist oft ausführlich beschrieben und gewürdigt worden.

Im Frühjahr 1958 waren einige Herren des SV Mehlem 1919 e.V. an die Werksleitung und an den Vorstand der Betriebssportgemeinschaft der Ringsdorff-Werke herangetreten, die Möglichkeiten zu überdenken, einen gemeinsamen Fußballverein zu bilden. Zu dieser Zeit waren die Betriebssport- Fußballmannschaften noch nicht in den Spielbetrieb des Deutschen Fußballbundes einbezogen und konnten keine Meisterschaftsspiele austragen. Bei einer Fusion der BSG-Fußballelf mit dem SV Mehlem konnte eine sportliche Verstärkung des Vereins, eine enorme Erhöhung der Mitgliederzahl im SV Mehlem und damit eine finanzielle Verbesserung erreicht werden.

In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des SV Mehlem am 28. Juni 1958 im Saal der Gastwirtschaft “Zum Vulkan” an der Meckenheimer Straße wurde der Zusammenlegung der BSG Fußballabteilung der Ringsdorff-Werke GmbH Mehlem mit dem SV Mehlem 1919 e. V. mit großer Mehrheit zugestimmt und zugleich die Vereins-Namensänderung in SV Ringsdorff Mehlem 1919 e.V. beschlossen. Dieser Namensänderung stimmte der Fußballverband Mittelrhein am 30. Juli 1959 zu. In einer weiteren Generalversammlung am 26. Juli 1958 wurde der Geschäftsführer der Ringsdorff-Werke GmbH Mehlem, Dr. Alexander Werth, zum 1. Vorsitzenden des SV Ringsdorff Mehlem gewählt. Damit ging der Verein neuen Sportzeiten entgegen.

Im städtischen Jugendheim am Sportplatz Mehlem wurde ein Vereins-Geschäftszimmer eingerichtet.

Die Duschen wurden repariert und die Umkleideräume neu hergerichtet. Der Sportplatz in Mehlem wurde durch eine neue Drainage, Ballfänge und eine Lichtanlage spielfähig hergerichtet. Die Mannschaften erhielten neue Spielkleidung, Bälle, Trainingsausrüstung und anderes Sportgerät. Jahresausflüge der Senioren- und Jugendmannschaften konnten nun durchgeführt werden, so auch Weihnachtsfeiern. Trainer wurden verpflichtet. Rudi König wurde Trainer der 1. Mannschaft. Ab 1959 fanden in Mehlem regelmäßig Sportwochen statt.

Beim 40 jährigen Vereinsjubiläum vom 08. bis16. August 1959 konnte die 1. Mannschaft am 12. August den damaligen Meister der Westdeutschen Oberliga, Westfalia Herne, und am 16. August Bayer 04 Leverkusen zu Gastspielen begrüßen. Zu dieser Zeit war Willi Gierlich aus Köln Trainer der 1. Mannschaft. Vom 13. bis 30. April 1959 wurde Peter Paffen, der zu jener Zeit Schlosserlehrling bei den Ringsdorff-Werken war, als Jugend-Auswahlspieler vom DFB berufen. Er spielte beim Auswahlspiel der Jugendländermannschaften Deutschland – England im Wembley-Stadion in London.

Bernhard Ferber

Bernhard Ferber -jahrelang bei den Ringsdorff-Werken berufstätig – hat sich für unseren Verein im Laufe von Jahrzehnten große Verdienste erworben. Spielte er schon eine entscheidende Rolle bei dem Zusammenschluss der BSG der Ringsdorff Werke GmbH Mehlem und des SV Mehlem 1919, so war er vor allem nach dieser Fusion zum SV Ringsdorff Mehlem 1919 einen maßgebende Persönlichkeit in unserem Club. Bernhard Ferber saß sozusagen an der “Schaltstelle”, war er doch Verbindungsmann des Vereins zu den Ringsdorff-Werken und besonders zu dessen Mitinhaber Dr. Alexander Werth. Was das bedeutete, kann nur der ermessen, der die Interna kennt. Bei unserem RM und später dem 1. FCRG bekleidete Bernhard Ferber seit 1957 die verschiedensten Vorstandsfunktionen. Schließlich war Bernhard Ferber von 1956 bis 1969 als Stadtverordneter auch Mitglied im Jugend- und Sportausschuss der damals noch selbständigen Stadt Bad Godesberg gewesen, davon 4 Jahre als Vorsitzender. In dieser Zeit war er auch Delegierter des Landessportausschusses seiner Partei. Bernhard Ferber wurde in Anerkennung seiner großen Verdienste die Goldene Verdienstnadel des Fußball-Verbandes Mittelrhein verliehen. Überflüssig zu erwähnen, dass Bernhard Ferber auch Träger der Goldenen Verdienstnadel unseres 1. FCRG ist. Im Folgenden werden die Jahres des Aufschwungs unseres Vereins geschildert, eines Aufschwungs, der in maßgeblicher Weise durch die Zusammenarbeit mit den Ringsdorff Werke geprägt ist.

“Ringsdorff Mehlem”, die Werke und der Verein – eine glückliche Verbindung

zum Wohle des Sportes

Mit den Ringsdorff-Werken von der Kreisklasse bis zur höchsten Amateurliga

Man brachte das Kunststück des Durchmarsches von der 1. Kreisklasse bis in die Landesliga zustande. Unter der Regie des neuen Trainers Günter Schemmerling, der eine verstärkte Mannschaft zur Verfügung hatte, wurden wir als Aufsteiger Meister der Bezirksklasse, und dies sogar mit großem Vorsprung vor den Nächstplatzierten. Ein in der Tat ganz großer Erfolg ! Den 25. Juni 1960 konnte die 1. Mannschaft – sie hatte den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft – beim Endspiel um die Deutsche Fußballmeisterschaft im Frankfurter Waldstadion verbringen. Die 2. Mannschaft feierte im gleichen Jahr den Aufstieg in die 2. Kreisklasse. Die Fußballpresse – Zweckverband Bonn Stadt Stadtverband Bad Godesberg – berichtete im Dezember 1960:

Mehlem markanter Punkt im Fußballsport unseres Raumes und der Sportverein Ringsdorff Mehlem auf dem richtigen Weg. Dies bestätigte zweifelsfrei die außerordentlich harmonisch und sachlich verlaufene Jahreshauptversammlung des Vereins. Die Mitgliederzahl ist rasant auf 422 angestiegen. Es stehen 3 Senioren- und 6 Jugendmannschaften im Meisterschaftsspielbetrieb. In den Sommermonaten ist die Mannschaft der “Alten Herren” sehr aktiv.

In der neuen Spielzeit 1961 wurde Günter Schemmerling Trainer der 1. Mannschaft, da Willi Gierlich bei Bayer Leverkusen beruflich zu sehr belastet war. 1961 brachte den Aufstieg der 1. Mannschaft in die Landesliga. Ab diesem Jahr führte die Jugendabteilung regelmäßig am 1. Mai ein A-Jugendturnier auf dem Mehlemer Sportplatz durch.

Auch die Saison 1961/62, die erste in der Landesliga, war für uns wieder sehr erfolgreich. Am Ende stand eine Platzierung im vorderen Mittelfeld, wobei wir zwischenzeitlich sogar Kontakt zur Spitzengruppe hatten. Unter den herausragenden Spielen aus dieser Saison sei an das Spiel gegen die Tura aus Hennef erinnert, die wir auf eigenem Platz mit 4:3 schlugen, nachdem wir bereits 0:3 zurückgelegen hatten. Bemerkenswert auch die knappe 2:3 Niederlage gegen Germania Zündorf, wo wir ebenfalls mit 0:3 zurücklagen und in einem furiosen Endspurt noch aufholen konnten. Wer von unseren älteren Lesern erinnert sich noch an diese so genannte “Schlacht auf dem Rosenhügel”, wer weiß noch, dass dies das erste Spiel war, das Hansi Schumacher für unsere Farben bestritt ?

Nicht zu vergessen ist auch das erste Lokalderby in der Landesliga gegen Nachbarn Godesberger FV, das wir zu Hause durch ein Tor des Ungarn Csuri gewannen. Auch das Rückspiel ging mit 2:1 an die Mehlemer. In diesem Spiel feierte Karl Katterfeld sein erfolgreiches Comeback in der ersten Mannschaft. Am Ende der Saison war “Norri” Wagner mit 10 Treffern unser Torschützenkönig, gefolgt von Werner Opper und Manni Buckschun mit je 9 Toren.

Nach Platz 5 im ersten Landesligajahr landeten wir im zweiten Landesligajahr, 1962/63, noch einen Rang weiter oben. Es war eine Saison der verpassten Gelegenheiten. Noch viel mehr als im Vorjahr bestand die Chance auf den erneuten Aufstieg, und erst kurz vor Saisonschluss mussten wir dem VfL Leverkusen den Vortritt lassen.

Ein denkwürdiger Tag in der Vereinsgeschichte war das Pokalspiel der ersten Hauptrunde im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen, eine Mannschaft, die damals wie heute in der obersten deutschen Spielklasse – das war damals noch die Oberliga – spielte. Noch nie zuvor hatten wir einen Gegner gehabt, der zum Hochadel des deutschen Fußballs gehörte. Es war eine großartige, kämpferisch kaum mehr zu überbietende Leistung unserer Elf. Die Presse berichtete mit vollem Recht, dass sich unsere Mannschaft selbst übertroffen und dem Favoriten stark zugesetzt habe. Wir verloren ehrenvoll mit 1:3, wobei Norri Wagner das Tor für Mehlem erzielte. Unsere Leistung war noch umso bemerkenswerter, als wir auf die Stammspieler Werner Opper, Hansi Schumacher, Engelbert Pohl und Josef Feldmann verzichten mussten. In letzter Minute konnten wir noch Fritz Gördten aus dem total verschneiten Kürringhoven zum Spiel herbeiholen.

Im Jahr 1963 wurde Trainer, Dr. Günter Stöcklin als Trainer für die 1. Mannschaft gewonnen. Er hatte es insofern schwerer, als eine Reihe neuer, junger Spieler, in die Mannschaft eingebaut werden musste. Um Werner Opper, Hein Walbröl und Helmut Lindner scharte sich eine junge Truppe. Von der Nachbarschaft aus Lannesdorf kamen Ernst Zauels und Günter Genuit. Am Ende der Saison sprang Tabellenplatz 9 für uns heraus.

Die Saison 1964/65 begann mit einem Paukenschlag. Im vierten Jahr der Zugehörigkeit zur Landesliga starteten wir erstmals mit einem Sieg, nachdem wir in den vergangenen Jahren jeweils das erste Spiel verloren hatten. Lokalrivale SV Beuel 06 wurde in Beuel mit 3:0 geschlagen. Der gute Auftakt sollte sich als bezeichnend für den gesamten Saisonverlauf herausstellen, denn wir schlossen die Spielzeit mit Platz 3 ab. Damals stieg übrigens Fortuna Köln in die Verbandsliga auf, und der Weg dieses Vereins in den Profifußball begann. Um so toller natürlich die Leistung der Mehlemer Fußballer, als sie diese clevere Elf, die von Anfang bis Ende die Tabellenführung innehatte, in Köln mit 2:0 besiegten. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Fortunen zu Hause noch keinen Punkt abgegeben. Ernst Zauels schoss beide Tore.

In der Spielzeit 1964/65 machten die Junioren des SV Ringsdorff Mehlem ihr Meisterstück.

Sie wurden Mittelrheinmeister und gewannen den “Dr. Peco-Bauwens-Pokal”. Dies gelang mit einem Punktekonto von 41:7 und einem Torverhältnis von 99:33. Toni Müller war mit 32 Treffern Torschützenkönig, gefolgt von Heinz Samson mit 17 und Dieter Sontag mit 11 Toren. Unsere A-Jugendmannschaftstand zur gleichen Zeit im Kreispokal-Endspiel. Erst in einem Wiederholungsspiel – das erste Endspiel endete 2:2 – mussten sie sich dem Bonner SC geschlagen geben. Jürgen Merkes war Spielführer dieser prächtigen Mannschaft, Manfred Lingscheidt ihr Betreuer.

Doch auch Trauriges gilt es aus jenem Jahr zu berichten. Durch das Ableben des Ehrenvorsitzenden Jean Musculus verlor der Verein einen rastlosen Förderer, der seinen Verein als seine zweite Heimat betrachtete. Der SV Ringsdorff Mehlem hat ihm sehr viel zu verdanken.

Nicht unerwähnt bleiben sollen zwei Freundschaftsspiele aus jenen Tagen. 1 500 Zuschauer auf dem kleinen Mehlemer Platz sahen ein 1:3 im Freundschaftsspiel gegen den 1. FC Köln, die damals bekannte “Stollenwerk-Elf” mit Stars wie Stollenwerk, Benthaus, Löhr, Hornig, Rumor, Regh, dem brasilianischen Ballzauberer Zeze und nicht zuletzt Toni Schumacher im Tor (natürlich nicht dem, der den Jüngeren vielleicht dabei einfällt und der ja eigentlich Harald heißt, sondern dem ” Original-Toni”, nach dem die Fans den Jüngeren so getauft haben). Geradezu sensationell aber der 5:2 Sieg auf dem Bökelberg in Mönchengladbach gegen die Borussia, die in diesem Jahr, übrigens zusammen mit Bayern München, in die Bundesliga aufstieg. Trotz Hennes Weisweiler als Trainer hatten die Netzer, Wimmer, Rupp, Laumen und Jansen an diesem Tage das Nachsehen.

Das nächste Jahr, die Spielzeit 1965/66, sollte dann das bisher erfolgreichste in der Vereinsgeschichte werden. In einer Serie großartiger Spiele gelang es unserer Mannschaft, trainiert von Fritz Machate, einem früheren Auswahlspieler des Dresdner SC, am Saisonende den zweiten Tabellenplatz einzunehmen, dies nach einem 4:2 Sieg im Entscheidungsspiel gegen den SC Köln-Nord. Dieser Erfolg berechtigte zur Teilnahme an den Spielen um den Aufstieg in die damals höchste deutsche Amateurklasse, die Verbandsliga. In der ersten Begegnung schlugen wir Viktoria Alsdorf mit 3:0. Zwei Tore von Ernst Zauels und ein weiterer Treffer durch Günter Genuit waren der verdiente Lohn für überlegenes Spiel. Die zweite Partie gegen den BC Oberbruch-Heinsberg musste die Entscheidung bringen. Das Führungstor durch Genuit machten die Leute aus dem Selfkant noch wett, aber dann gelang wiederum Günter Genuit auf Vorlage von Dieter Detzner das entscheidende Tor kurz vor Schluss. Riesenjubel in Mehlem und Mannschaft und Trainer.

1966 stieg die 1. Mannschaft in die Verbandsliga Mittelrhein – der damals höchsten Amateurliga – auf. Trainer der Mannschaft war Fritz Machate, einst Repräsentativspieler der früheren Meistermannschaft des Dresdner Sportclubs sowie des Gaues Sachsen und des DFB.

Zu Beginn der Spielzeit 1966/67 gab es für den Verein ein bedeutsames Ereignis: Der SV Ringsdorff Mehlem 1919 und der SV Lannesdorf 1922 schlossen sich zum 1. FC Ringsdorf Godesberg 1919/22 e.V. zusammen. In Anwesenheit von über 200 Mitgliedern in der Godesberger Stadthalle wurde diese Gründung vollzogen. In Mehlem und Lannesdorf liegen also die Wurzeln.

Sportlich war die erste Saison in der Verbandsliga für uns überaus schwer. Schließlich landeten wir punktgleich mit der SG Eschweiler an vorletzter Stelle, und ein Entscheidungsspiel um den Klassenverbleib war nötig geworden. In einem denkwürdigen Spiel am Kölner Geißbockheim vor über 2800 Zuschauern gelang es uns, mit 1:0 die Oberhand zu behalten. Eschweiler war zweifellos gleichwertig, aber das Glück war auf unserer Seite. Jochen Wolff erwischte kurz vor Schluss eine verunglückte Abwehr des Gegners mit dem Kopf und erzielte den Siegtreffer.

In der neuen Spielzeit, 1967/68, erzielte unsere Mannschaft unter dem “neuen” alten Trainer Günter Schemmerling die insgesamt beste Platzierung in der Verbandsliga – wir wurden Vierter, vor allem dank der glänzenden Rückrunde.

Abseits des rein sportlichen Geschehens wurde in diesem Jahr – leider vergeblich – eine Fusion mit dem Godesberger FV angestrebt. Damit wurde, wie gerade die jüngere Vergangenheit gelehrt hat, eine große Hoffnung für den Godesberger Fußball begraben. Die Hoffnung, im Bonner Süden einen wirklichen Großverein und damit ein Gegengewicht zum Bonner SC zu schaffen, war damit vorerst entschwunden.

Die nächsten drei Jahre (1969 bis 1971) in der Verbandsliga brachten Platzierungen im Mittelfeld der Tabelle. Zur Halbzeit der Saison 1971/72 gab es in der Mitgliederversammlung einen Wechsel in der Führung des Vereins. Nachdem Dr. Heinz Erasmy fast 11 Jahre das Vereinsschiff durch alle Fährnisse gelenkt hatte, machte er einen aus beruflichen Gründen längst gefassten Entschluss wahr und kandidierte nicht mehr. Dach nicht nur in der Führungsspitze ging eine Ära zu Ende. Nach sechsjähriger Zugehörigkeit zur obersten deutschen Amateurklasse musste der 1. FC Ringsdorff Godesberg absteigen.

In den nun folgenden Jahren spielten wir mit zumeist gutem Erfolg in der Landesliga, seit 1973 übrigens im neu eröffneten Pennenfeldstadion, das vor über 4000 Zuschauern mit einem Freundschaftsspiel gegen den 1. FC Köln, mit Wolfgang Overath an der Spitze, eingeweiht wurde. Nachdem wir mehrfach den oft greifbar nahen Wiederaufstieg in diesen Jahren verpasst hatten, ging es gegen Ende der 70er Jahre plötzlich noch weiter nach unten. Die Saison 1977/78 brachte nur den vorletzten Tabellenplatz und damit nach 17 Jahren Jahre Zugehörigkeit zur Verbands- und Landesliga den ersten Abstieg in die Bezirksklasse. Die Tatsache, dass wir dort sieben Jahre verblieben, lässt auf ein sportliches Schattendasein schließen. Dem war jedoch nicht so, denn stets spielten wir hier zum einen um den Aufstieg mit, zum anderen hat gerade diese Spielklasse wegen ihrer zahlreichen Spiele mit Derbycharakter einen ganz eigenen Reiz.

Und wirklich sahen sich all jene, die dem 1. FCRG einen unaufhaltsamen Niedergang im sportlichen Bereich prophezeit hatten, am Ende der Saison 1983/84 gründlich getäuscht: unter unserem Trainer Hansi Schumacher gelang endlich der so lange ersehnte Wiederaufstieg in die Landesliga.

In ihrer neuen Klasse spielte die Mannschaft dann auch fast zehn Jahre lang eine gute Rolle. Beinahe wäre im Jahre 1987 sogar der große Wurf gelungen, in die Verbandsliga aufzusteigen, doch viel Pech während der normalen Spielzeit und ein rabenschwarzer Tag im Entscheidungsspiel gegen den SV Hoengen ließen diese Träume bleiben. Nach dem Wiederaufstieg 1984 mussten wir am Ende der Saison 1991/92 erneut in die Bezirksklasse absteigen.

Trainer und Mannschaft verließen den Verein. Es lag wohl am mangelnden Geld und dem Willen der Vereinsführung, den Verein nicht zu verschulden. So schlug denn das Pendel 1992 leider wieder in die entgegen gesetzte Richtung aus. Abstieg mit Beginn einer rasanten Talfahrt, die uns in den nächsten Jahren bis in die Kreisliga C führte. Die Entwicklung und auch die Gründe dafür waren vielschichtig. Wie in so vielen Bereichen des Lebens, so hat auch im Fußballsport der Faktor Geld eine Bedeutung gewonnen, die in den letzten Jahren auch unseren Verein zu einer grundsätzlichen Entscheidung bezüglich der Finanzierbarkeit von Amateurfußball auf höherem Niveau gezwungen hat. Die sportlichen Folgen sind bekannt. Allen Bemühungen zum Trotz, unsere neue Bezirksliga-Mannschaft stand auf dem Papier, erschien jedoch nur mit wenigen Sportlern auf dem Fußballplatz. Die erste Mannschaft musste vom Spielbetrieb zurückgenommen werden. Die 2. Mannschaft – vorwiegend ausländische Mitbürger – spielte 1992/93 in der Spitzengruppe der Kreisliga C.

Die Spielzeit 1993/94 wurde mit zwei Seniorenmannschaften begonnen.

Die 1. Mannschaft spielte in der Kreisliga B – der Fußballkreis Bonn hatte unserem Antrag, nicht in der Kreisliga A spielen zu müssen, entsprochen. Die 2. Mannschaft spielte wie im Vorjahr in der Kreisliga C.

Vorstand und Seniorentrainer hatten nichts unversucht gelassen, den sportlichen Aufschwung im Seniorenbereich umgehend wieder herbeizuführen. Alle guten Ansätze und Bemühungen wurden jedoch unterlaufen – sowohl vereinsintern, als auch von außen. Unter unseren ausländischen Sportlern verschiedenster Nationalitäten, Kulturkreise und Lebensgewohnheiten war keine Harmonie, kein Gefühl für das Miteinander in einer Sportgemeinschaft herzustellen. Der Erfolg blieb aus; der Bruch wurde provoziert und herbeigeführt. Die C-Mannschaft musste aus dem Spielbetrieb genommen werden. Die verbliebene Mannschaft kämpfte bis zum Saisonschluss um den Klassenerhalt der Kreisliga B – gleichwohl, der Abstieg ereilte uns in die Kreisliga C.

Wir waren 1994 in einem Wellental fast ganz unten angelangt.

Mit der Mannschaft der Spielzeit 1993/94 ließ sich gemeinsam mit neuen Spielern – auch Zugänge unserer A-Junioren – eine spielstarke C-Klassen-Mannschaft formen. Der neue Trainer, Udo Langshausen, hatte mit den Spielern das Ziel abgesteckt: “Hart arbeiten, oben mitspielen und nach dem Aufstieg schielen !”

Ab den Spielzeiten 1994/95 bis heute wurde in der Kreisliga B mehr oder weniger so mitgespielt, ohne in die Aufstiegsregionen eingreifen zu können.

Am 20. Mai 2005 wurde leider der Aufstieg in die Kreisliga A durch ein 1:2 im entscheidenden Spiel gegen CF Athletic verspielt. Irgendwie war unsere junge Mannschaft an diesem Tag übermotiviert und fand nicht zur Normalform.

Ab der Spielzeit 2005/2006 war Detlef Halfen Trainer der 1. Mannschaft. Erneut war der Aufstieg in die Kreisliga A das Ziel für diese Saison. Leider erwischte die Mannschaft auch bedingt durch das schwere Auftaktprogramm einen Fehlstart mit 3 Niederlagen. Hiervon konnte sie sich trotz der folgenden Siegesserie von 7 Siegen nicht mehr erholen und belegt derzeit “lediglich” den 5 Platz. Berücksichtigt werden muss, dass viele Spieler der 1. Mannschaft aus Gründen einer auswärtigen anspruchsvollen Berufsausbildung oder eines Studiums nicht ständig zur Verfügung stehen, so dass immer wieder improvisiert werden muss.

Leider hatte die Mannschaft rund um Trainer Detlef Halfen mehrfach nicht die sich selbst gesteckten Ziele erreichen können. Zwei Mal verpasste man den Aufstieg in die Kreisliga-A im letzten Moment und die Mannschaft muss somit weiter in der Kreisliga-B spielen.

Nach guter Arbeit trennte man sich von beiden Seniorentrainern, um einen Neuanfang zu starten.

Trainer Halfen spielte in seiner Zeit mit der ersten Mannschaft immer oben mit, konnte jedoch den Aufstieg ins Kreisliga-Oberhaus nicht schaffen.

Der Trainer der zweiten Mannschaft, Frank Habeth, stabilisierte die Zweitbesetzung des 1.FC Ringsdorff-Godesberg, schaffte in seiner zweiten Saison den Wiederaufstieg in die Kreisklasse-C und konnte in der Saison 2008/2009 einen gesicherten Mittelfeldplatz mit seiner Mannschaft erreichen.

Ab Saison 2009/2010 kam der neue, ehrgeizige Trainer der 1. Mannschaft Jörg Schlebusch, unter dem 2009/2010 der langersehnte Aufstieg in die Kreisliga-A realisiert werden konnte. Die Mannschaft hatte sich in einer schweren Gruppe vor RW Lessenich als Meister durchsetzen können und man musste lediglich 3 Niederlagen in der ganzen Spielzeit verzeichnen. Zudem stellte Fabiano Curci einen neuen Torrekord mit 40 Treffern auf.

Jörg Schlebusch trainierte auch die 2. Mannschaft, und das Coaching an der Linie wurde von den Vorstandsvorsitzenden Andreas Voos und Rene´ Keuk oder Betreuer Manfred Hünerbein übernommen. Am Ende der Saison erreichte man einen respektablen 9. Tabellenplatz in der Kreisliga-C2.

In die Saison 2010/2011 startete man stark unter Trainer Schlebusch und setzte sich mit einem Siegeslauf als Aufsteiger an die Tabellenspitze. Dort setzte man sich lange fest und hielt diese Position bis kurz vor der Winterpause. Mit einem Spiel weniger war man hinter dem MSV Bonn auf dem zweiten Tabellenplatz und verpasste um einen Punkt die Herbstmeisterschaft. Es war ein kurioses Spiel gegen den Angstgegner aus Buschhoven, weshalb die Punkte zum Herbstmeister fehlten. Mitten im Spiel lief der Schiedsrichter ohne erkennbaren Grund vom Spielfeld und setzte das Spiel nicht mehr fort. Das Spiel wurde erst in der Rückrunde nachgeholt und ging 3:3 aus. In der Winterpause musste man einige Abgänge und schwerere Verletzungen verkraften, die man in der Rückrunde nicht mehr kompensieren konnte und man wurde am Ende 7. in der A-Klasse.

Die Saison 2011/2012 startete durchwachsen mit starken Siegen, aber auch hohen Niederlagen. Es kam mit Sebastiano Ferro ein neuer Trainer der die Mannschaft in der A-Klasse auf dem 6. Tabellenplatz übernahm und am Ende mit dem 9. Tabellenplatz die Saison beendete 2012/2013 folgte der sportliche Abstieg in die B-Klasse. In einem sehr bitteren Saisonverlauf schaffte man es nicht mit vereinten Kräften die Liga zu halten. Der sportliche Abstieg wurde erst am letzten Spieltag entschieden. Zuhause gegen die starke Friesdorfer Reserve, die zu dem Zeitpunkt Tabellenzweiter waren und fast alle Spiele gewannen, brauchte man einen Punkt. Wachtberg II schaffte zeitgleich nur ein Unentschieden und VTA gewann. Der eine Punkt hätte aufgrund des besseren Torverhältnisses gereicht um die Liga zu halten. Dann die bitterste Szene der Saison. Andreas Voos senst den Ex-Godesberger Simon Mankel im 16er um und das in der 88. Minute beim Stand von 2:2. Mehr Brisanz konnte es gar nicht geben. Mankel der sich vor der Saison nach Friesdorf verabschiedete, trotz Zusage bei Godesberg, wurde vom 1. Vereinsvorsitzenden, der Aufgrund von Personalmangels eingewechselt wurde, in der 88. Minute von den Beinen geholt. Der Strafstoß wurde verwandelt und damit der sportliche Abstieg besiegelt. Ein ganz bitterer Moment.

In der Saison 2013/2014 stand nach nur wenigen Spielen ein neuer Trainer an der Seite.

Nach der 2:0 Niederlage in Merten trennten sich die Wege mit Sebastiano Ferro. Man fand mit Gökhan Colak einen spielenden Trainer der die Mannschaft umstellte, taktische Veränderungen vollzog und die Viererkette einführte. Direkt im ersten Spiel schlug man die favorisierten Witterschlicker mit 2 zu 1. Am Ende wurde man mit Abstand 5. mit 24 Punkten Rückstand auf den Tabellenführer Altendorf-Ersdorf die souverän vor Rheinbach aufstiegen. Der Aufsteiger verlor nur ein Spiel in der Rückrunde und das gegen Godesberg mit einem starken 2 zu 0.

Die Saison 2014/2015 war eine sehr spannende Saison mit Gökhan Colak als Trainer. Am Ende konnte man sich durch einen 7 zu 2 Sieg in Merl und den damit verbundenen 3.Tabellenplatz, für das Relegationsspiel qualifizieren. Rheinbach und Volmershoven stiegen mit 9 bzw. 10 Punkten Vorsprung direkt auf. Das einzige Relegationsspiel fand auf neutralem Boden in Witterschlick gegen den 3. der anderen B-Klasse Salia Sechtem statt. Vor einigen hundert Zuschauern und bei 35 Grad war man über weite Strecken die bessere Mannschaft, machte den Führungstreffer aber nicht und man ließ sich 2 Mal auskontern. Ein später Doppelschlag in der 88. Und 89. Minute besiegelte die 4 zu 0 Niederlage und damit ein weiteres Jahr in der B-Klasse.

In der Saison 2015/2016 stand man kurz vor der Winterpause auf einem Abstiegsplatz. Der Vorstand musste handeln und traf einvernehmlich mit Gökhan Colak die Entscheidung mit einem anderen Trainer weiter zu arbeiten. Bis auf Weiteres übernahm Thomas Knieps die Mannschaft, der zuvor die Zweite Mannschaft coachte, wobei es in dieser Saison nur darum ging die Liga zu halten. Das Highlight dieser Saison war das Pokalspiel gegen den Bonner SC im Sportpark vor einigen hundert Zuschauern. Mit 1 zu 9 unterlag man dem 5 Ligisten deutlich, der am Ende  dieser Saison in die Regionalliga aufstieg und sammelte hier nur Erfahrungspunkte.

Man schaffte in dieser Saison noch fast die Sensation und den Aufstieg in die A-Klasse, vergeigte aber die letzten beiden Liga Spiele gegen Buschhoven und die ASG Uni Bonn. Dadurch ging man nicht mal in die Relegation und durfte nur zugucken wie Uni Bonn in Merl gegen TUS Hersel unterlag.

Die Saison 2017/2018 war ein ständiges Auf und Ab. Bittere Niederlagen und der Kreuzbandriss von Mark Braune kurz vor der Winterpause, schmissen das Team zurück. In der Winterpause kamen die Neuzugänge und kurz danach bekam Trainer und 1. Vereinsvorsitzender Thomas Knieps Unterstützung vom erfahrenen Trainer Younes Tazit. Man sollte bis zum 03.05. kein Spiel mehr verlieren und stand kurz vor dem Spitzenspiel gegen Buschhoven auf dem 1. Tabellenplatz mit 7 Punkten Vorsprung, bei noch 4 verbliebenen Spielen. Es folgte der Aufstieg in die Kreisliga A, doch sollten wichtige Spieler, sowie der Trainer den Verein verlassen.

Man sollte leider nur eine Saison in der Kreisliga A verbleiben, bevor man als Tabellenfünfzehnter wieder in die Kreisliga B runter musste.Eine Saison zum vergessen, die mit einem neuen Trainergespann so vielversprechend anfing. Stuch und Imbach übernahmen das Team, was aber nur eine halbe Saison hielt. Der Verein musste handeln und so kam Spieler Michael Milz zum Trainerposten. Glücklich war die Saison nicht, denn Leistungsträger Christian Müllenborn zog sich einen Kreuzbandriss zu. Alle Versuche die Mannschaft noch irgendwie in der Liga zu halten schlugen fehl und so musste man sich am Ende wegen fehlenden 3 Punkten aus der Liga wieder verabschieden. Aus den letzten 5 Spielen, konnte man nur 4 Punkte holen, da half auch der 10 zu 5 Sieg über Buschdorf nichts mehr.

Die Jahr und die Saison 2019/2020 wird in alle Geschichtsbücher eingehen, dann das war die Zeit der COVID-19-Pandemie, die den Fußball und das öffentliche Leben lahm legte. Aber auch diese Saison fing unglaublich gut an. Ein neuer Trainer wurde verpflichtet. Mit Thomas Kaltscheurer hatte man den passenden Trainer gefunden, der die Mannschaft fit machte. Auf allen Ebenen verstand er seinen Job und brachte die Jungs nach vorne. Die Saison wurde nach rund 16 Spielen abgebrochen und über die Quotienten-Regel entschieden. Der große Nutznießer davon war Germania Impekoven. Der Verein hatte bis zur Rückrunde noch nicht gegen alle vermeintlich stärkeren Mannschaften gespielt und war mit 4 Spielen im Rückstand. Gegen Godesberg musste man sich in der Hinrund klar mit 3 zu 1 geschlagen geben. Die Rückrunde war gerade ein Spieltag alt, man schlug den Mitfavoriten Dünstekoven nach der Winterpause überraschend deutlich hochverdient mit 5 zu 0. Es folgte die Pandemie, die Pause der Saison und dann sogar der Abbruch. Über die Quotienten-Regel belegte das Team zum Schluss den 3. Tabellenplatz, hinter Impekoven und dem SC Rheinbach II. Wie es wohl ausgegangen wäre, wenn die Saison nicht abgebrochen wäre, kann man nur spekulieren :)!

Die Saison 2020/2021 fing mit etwas Verspätung aufgrund der Pandemie an. Trainer war immer noch Thomas Kaltscheurer den man so schnell auch nicht mehr gehen lassen möchte. 6 Spiele, 5 Siege, 1 Niederlage gegen bärenstarke Rheinbacher waren gespielt, man war auf einem guten 3. Tabellenplatz, hatte das letzte Testspiel aufgrund einer Feiertagspause gegen den Liga höheren TUS Hersel mit 7 zu 1 gewonnen, dann kam es zum nächsten Lockdown über die WInterpause hinweg. Besonders tragisch war, das man in dieser Phase Anita Kirchner verlor. Vorstandsmitglied vom 1. FC Ringsdorff-Godesberg und die gute Seele des Vereins über Jahrzehnte. Ein herber Rückschlag für den ganzen Verein,

Hier zu sehen bei der Verleihung des Ehrenpreises Bonner Sport im Alten Rathaus.

Aus den Händen von Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan erhielt sie, neben 7 weiteren ehrenamtlich Tätigen eine Acryltrophäe und eine Urkunde. Der Oberbürgermeister betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung ehrenamtlicher Tätigkeit für den Sport.

Anita Kirchner war ein unverzichtbares Vorstandsmitglied beim 1. FC Ringsdorff-Godesberg. Seit 1990 war Sie im Vorstand und seit 1994 Geschäftsführerin im Seniorenbereich mit großem Engagement für den Verein.

Anita, wir vermissen Dich!!!

Der Sport ruht bisher und die Pandemie hat die Menschen auf der Welt fest im Griff.

Stand Januar 2021